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Liebe Erziehungsberechtigte, lieber Erziehungsberechtigter, liebe Patientin, lieber Patient

Ihr Kind ist für einen operativen Eingriff angemeldet. 

Damit dieser erfolgreich und schmerzfrei durchgeführt werden kann, ist eine Anästhesie vorgesehen. In einem ersten Schritt möchten wir Ihnen bereits jetzt einige Informationen zukommen lassen. So können Sie sich die Abläufe während der Operation Ihres Kindes besser vorstellen und kommen gut informiert und vorbereitet zu uns. 

Im Rahmen eines telefonischen Vorgesprächs oder einer Anästhesiesprech­stunde wird die Anästhesieärztin oder der Anästhesiearzt Ihres Kindes mit Ihnen zusammen besprechen, welches Anästhesieverfahren für den Eingriff am besten geeignet ist. 

Vorbereitung

Anmeldeformular

Bitte füllen Sie das Anmeldeformular für die Anästhesie mit den Fragen zur Gesundheit Ihres Kindes exakt aus. Das Formular wird Ihnen in Papierform übergeben oder elektronisch zugesendet. Bei bestehenden Vorerkrankungen und/oder stattgefundenen grösseren Operationen benötigen wir in der Regel einen schriftlichen Bericht der Kinderärztin bzw. des Kinderarztes. 

Ein unklarer Gesundheitszustand muss zwingend vorgängig abgeklärt werden. Dies dient in erster Linie der Sicherheit Ihres Kindes.

Sprechstunde

Falls Sie vor dem Eingriff ein Gespräch mit einer Anästhesieärztin oder einem Anästhesiearzt in einer Sprechstunde wünschen, so nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf:

Sollte sich aufgrund des von Ihnen ausgefüllten Gesundheitsfragebogens und/oder eingereichter Akten der Kinderärztin oder des Kinderarztes die Notwendigkeit einer anästhesiologischen Sprechstunde ergeben, werden wir uns erlauben, Sie und Ihr Kind dazu aufzubieten. 

Telefonisches Vorgespräch

Die Anästhesieärztin oder der Anästhesiearzt Ihres Kindes wird Sie spätestens am Vortag des geplanten Eingriffs telefonisch kontaktieren, um das Anästhesieverfahren mit Ihnen zu besprechen und offene Fragen zu beantworten. 

Bitte geben Sie auf Ihrem Anmeldeformular Ihre Erreichbarkeit (Zeitraum, Telefon- bzw. Mobile-Nummer) an. In der Regel erfolgt die Kontaktaufnahme in den Zeiten zwischen 13:00 und 20:00 Uhr; sollten Sie ein anderes Zeitfenster bevorzugen, lassen Sie uns dies bitte wissen.
 

Sicher durch die Anästhesie: Was Sie vor dem Eingriff wissen sollten

Allgemeine Bemerkungen zu den Medikamenten

Medikamente, die während Anästhesien bei Erwachsenen routinemässig verwendet werden, werden seit vielen Jahren auch bei Kindern erfolgreich eingesetzt, obwohl einzelne davon für diese Altersgruppe keine spezifische Zulassung haben. Dies liegt jedoch daran, dass die Herstellerfirmen die damit verbundenen Kosten scheuen. Die bisher weltweit gesammelte Erfahrung zeigt, dass diese Medikamente auch bei Kindern sicher eingesetzt werden können. Dennoch können bislang unbekannte Risiken nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Gespräch mit Ihrem Kind vor dem Operationstag

Passen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind altersgerecht an und erklären Sie den bevorstehenden Eingriff. Zu diesem Thema gibt es auch anschauliche Kinderbücher. 

Erklären Sie beispielsweise, dass nach der Operation ein Verband oder ein „Pflästerli“ an der operierten Stelle sein wird, oder dass es sich nach einer Zahnsanierung im Mund anders anfühlt als vorher. Denken Sie daran, für Ihr Kind sein Lieblingskuscheltier oder -spielzeug, seinen Nuggi oder Nuschi mitzubringen. 

Es hat sich bewährt, dass Sie sich am Operationstag ganz auf Ihr Kind konzentrieren. Daher empfehlen wir Ihnen, für Geschwister eine Betreuungsperson zu organisieren.

Nüchternzeiten am Operationstag

Unabhängig von der bei Ihrem Kind vorgesehenen Anästhesieform ist es wichtig, dass folgende Regelung strikt eingehalten wird:

Am Operationstag: 

  • Vollwertige Mahlzeit: bis 6 Stunden vor der Operation
  • Kleines, leichtes Frühstück und Milch: bis 4 Stunden vor der Operation
  • Klare Flüssigkeiten: bis 1 Stunde vor der Operation

Danach darf Ihr Kind nichts mehr zu sich nehmen. Diese Regelung ist strikt einzuhalten. 

Die Nichteinhaltung dieser Regel kann dazu führen, dass das Kind erbricht. Das Erbrochene könnte in die Lunge gelangen und zu einer lebensbedrohlichen Lungenschädigung führen. Sollte Ihr Kind die Nüchternheitsgrenzen nicht korrekt eingehalten haben, müssen Sie uns das sagen. In solch einem Fall kann keine Anästhesie durchgeführt werden und der Eingriff muss verschoben werden.

Wichtige Details am Operationstag

  • Sollte Ihr Kind regelmässig Medikamente einnehmen, wird Ihre Narkoseärztin oder Ihr Narkosearzt mit Ihnen besprechen, ob diese Medikamente auch am Operationstag eingenommen werden sollten.
  • Nehmen Sie alle vorhandenen medizinischen Ausweise wie z. B. Allergiepass und Krankenberichte Ihres Kindes mit, sofern Sie diese nicht bereits im Vorfeld abgegeben haben.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind bequeme, praktische und nicht zu enge Kleidung an und nehmen Sie bitte eine Garnitur Wechselkleidung mit.
  • Wir bieten die Möglichkeit, dass ein Elternteil das Kind in den OP begleitet und dabei ist, bis das Kind eingeschlafen ist. Sobald die Operation beendet ist, kommt das Kind in den Aufwachbereich, wo es vom Elternteil wieder betreut werden kann.

Verhalten zu Hause in den ersten 24 Stunden nach einem Eingriff

Ihr Kind sollte zu Hause bleiben und unter Aufsicht sein, damit es bei Schmerzen oder Unwohlsein jederzeit schnell Hilfe bekommt.

Erreichbarkeit nach dem Eingriff

Bei Fragen zur durchgeführten Anästhesie oder damit im Zusammenhang stehenden Problemen wie Schmerzen oder Übelkeit und Erbrechen sind wir unter der Telefonnummer 052 320 01 20 für Sie erreichbar. 

Weitere Informationen

Rechnungsstellung

In der Regel erhalten Sie von narkose.ch eine separate Rechnung für die durchgeführte Anästhesie. Ausgenommen davon sind anderslautende Vereinbarungen mit der operierenden Person, einem Operationszentrum oder einer Klinik. Bei Fragen dazu stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. 

Ihre Zufriedenheit liegt uns am Herzen

Wir tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass Ihre Erwartungen erfüllt werden und Sie mit unseren Leistungen rundum zufrieden sind. Ihr Feedback gibt uns die Möglichkeit, unsere Services kontinuierlich zu verbessern und Ihre Erwartungen zu übertreffen. 

Kontaktieren Sie uns gerne per Telefon, Briefpost oder E-Mail unter einer der  aufgeführten Adressen.

Kontakt

narkose.ch

Riedhofstrasse 67
8408 Winterthur
Tel.: 052 320 01 20
info-winterthur@narkose.ch 

Eulachklinik

Brunngasse 6
8400 Winterthur
Tel. 079 888 62 02
info@eulachklinik.ch

Limmatklinik

Hardturmstrasse 133
8005 Zürich
Tel.: 044 448 30 30
info@limmatklinik.ch 

Klinik Hohmad

Hohmadstrasse 1
3600 Thun
Tel. 033 225 25 80
info@klinikhohmad.ch

Die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)

Die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) wird bei Kindern und Erwachsenen angewendet und ist ein tiefschlafähnlicher Zustand, während welchem sowohl das Bewusstsein als auch die Schmerzempfindung vollständig ausgeschaltet werden. 

Ablauf der Allgemeinanästhesie

Anästhesie-Einleitung

Die Narkose wird in der Regel durch Einatmen von Narkosegas, welches über eine Gesichtsmaske verabreicht wird, eingeleitet. Der venöse Zugang wird erst nach dem Einschlafen des Kindes gelegt, um dann die Anästhesie mit Medikamenten fortzusetzen. 

Wir bieten die Möglichkeit, dass ein Elternteil beim Kind bleiben kann, bis es eingeschlafen ist. Während der Einschlafphase kommen oft Bewegungen des Kindes vor, welche vom Kind aber nicht wahrgenommen werden. 

Alternativ kann die Anästhesie-Einleitung über einen venösen Zugang an der Hand oder am Arm erfolgen, der beim noch wachen Kind gelegt wird. Dafür kann vorgängig ein Betäubungspflaster (EMLA®) aufgeklebt werden. 

Anästhesie-Erhaltung

Während der ganzen Operationsdauer wird die Narkose durch die kontinuierliche Gabe der Narkosemittel über den venösen Zugang, in selteneren Fällen mittels Narkosegas, aufrechterhalten. Das Kind wird fortlaufend bezüglich Herz-Kreislauffunktion, Atmung und Narkosetiefe überwacht. 

Da alle Narkosemittel die Spontanatmung dämpfen, wird diese während einer Allgemeinanästhesie maschinell unterstützt. Nachdem das Kind eingeschlafen ist, geschieht dies je nach Dauer der Operation über eine Gesichtsmaske, eine Kehlkopfmaske (Larynxmaske) oder einen Beatmungsschlauch (Tubus) in der Luftröhre.

Anästhesie-Ausleitung

Am Operationsende wird die Zufuhr der Narkosemittel gestoppt. Nach Einsetzen einer genügenden Eigenatmung wird die Beatmungshilfe (Gesichtsmaske, Kehlkopfmaske oder Tubus) wieder entfernt und das Kind erwacht kurz darauf aus der Narkose. 

Überwachung nach dem Eingriff

Nach dem Aufwachen aus der Narkose wird das Kind so lange überwacht, bis es sich wohl fühlt, schmerzarm ist, einen stabilen Kreislauf und eine genügende Atmung hat. Danach wird es auf das Zimmer verlegt oder, im Falle eines ambulanten Eingriffs, nach Hause entlassen. 

Für die Heimreise ist eine persönliche Begleitung unerlässlich. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir, dass eine zweite Person das Fahrzeug lenkt.

Sicherheit der Allgemeinanästhesie

Die Sicherheit der modernen Allgemeinanästhesie ist sehr hoch.

Die lebenswichtigen Funktionen, wie Atmung, Herz und Kreislauf, werden durch das Anästhesieteam lückenlos überwacht. Bedeutsame Zwischenfälle und Komplikationen sind aus diesem Grund bei allen modernen Verfahren sehr selten.

Das Risiko ist im Wesentlichen vom Alter und allfälligen Vorerkrankungen des Kindes sowie von der Operation und deren Dauer abhängig.

Aus der Krankengeschichte können spezielle Vorerkrankungen, seltene Erbkrankheiten und andere erschwerende Vorbedingungen erkannt und das Anästhesieverfahren, die verwendeten Medikamente und die Infrastruktur entsprechend angepasst werden.

Die gefürchteten Komplikationen wie Herz-, Kreislauf- oder Atemversagen mit nachfolgender Schädigung wichtiger Organfunktionen und/oder Todesfolge sind heutzutage sehr selten und können durch eine exakte Überwachung in der Regel verhindert werden.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Allgemeinanästhesie

Allgemeine mögliche Nebenwirkungen

  • Bluterguss im Bereich der Einstichstelle
  • Schluckbeschwerden und/oder leichte Heiserkeit als Folge einer Intubation
  • Reizung/Verletzung der Nasen- oder Rachenschleimhaut als Folge einer Intubation
  • Kältegefühl, Kältezittern
  • Übelkeit und Erbrechen 

Seltener auftretende Nebenwirkungen auf

  • Erbrechen bei der Anästhesieeinleitung (Gefahr einer Lungenschädigung)
  • Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen auf verwendete Medikamente oder auf Gummiartikel
  • Schädigung von Haut und/oder Nerven durch die Lagerung 

Sehr seltene Nebenwirkungen und Komplikationen

  • Zahnschaden durch eine Intubation
  • Beeinträchtigung der Spontanatmung/Beatmung während der Anästhesie durch vorbestehende Erkrankung der Atemwege
  • Verletzung der Rachenmandel oder Nasenmuschel beim Vorschieben des Tubus bei der nasalen Intubation 

Die Kaudalanästhesie (Verfahren der Regionalanästhesie)

Die Kaudalanästhesie ist bei Kindern das weltweit am häufigsten durchgeführte Regionalanästhesieverfahren bei Eingriffen an Leistenhernien oder Hoden. Die reine Regionalanästhesie wird bei Kindern selten angewendet.

Ablauf der Kaudalanästhesie

Ihrem Kind wird nach der Narkoseeinleitung ein Lokalanästhetikum auf Höhe des Kreuzbeines in den Wirbelkanal gespritzt. Dies wirkt für einige Stunden schmerzlindernd.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Kaudalanästhesie

Allgemeine mögliche Nebenwirkungen sind

  • Möglichkeit einer ungenügenden Wirkung bei z.B. unvollständiger Verteilung des eingespritzten Anästhetikums
  • Bluterguss im Bereich der Einstichstelle 

Sehr seltene Nebenwirkungen und Komplikationen

  • Infektionen, Verletzung und Schädigung von Nerven
  • Sehr selten können Erregtheit (Agitation), Krampfanfälle und Herz-Kreislaufversagen auftreten, wenn das Anästhetikum unbeabsichtigt in ein Blutgefäss eingespritzt wird.
  • Sehr selten Auftreten einer allergischen Reaktion auf das gespritzte Anästhetikum